Ich bin 1987 als Auszubildender zu ReVox gekommen. 1991 habe ich mich bei der ReVox AG in Regesdorf einstellen lassen.
Über die Jahre habe ich praktisch die gesammte Software geschrieben:
Firmware Evolution CD-Player Firmware und Layout V219 Firmware Exception Serie Firmware Elegance Serie
Erfinder und Systemarchitektur der M-Serie, Firmware und wenige Layouts für:
ACC-1, ACC-2, ACC-3, AIO-1, DVD-1, DVD-2, DVD-3, DVD-4, FMS-1, FMT-1, FMT-2, KAL-1, M10, M51, M57-1, M57-2, M100, M200, M201, M202,M208, M217, M218, M219, MMM-1, MRS-1, MRT-1, MRT-2, MRT-3, SAT-1
M-Scope, M-Programmer, M208-Tool, M232
Erfinder und Systemarchitektur für das Voxnet. Software für:
Voxnet-219 Voxnet-App für Android Voxnet-Karte für M51 Voxnet-Server (bis und mit Spotify)
Ende 2016 habe ich mich neu orientiert.
Der M51 ist in die Jahre gekommen. 1998 hatte ich die ersten Experimente mit der Modularität begonnen. Dafür habe ich u.A. eine Elegance zerlegt und mit einem zentralen Controller mit Grafikdisplay verbunden. Das Ziel war es, ein System zu finden bei dem das "Was" nicht mehr so wichtig ist. Das "Wie" hingegen wurde umso wichtiger. Ich wollte eine Lösung finden, bei der Revox sich nur noch Gedanken um ein Grundsystem machen musste. Die Module sollten die technischen Veränderungen der Nullerjahre abfangen.
Die ersten zwei Jahre wusste eigentlich niemand, dass ich an einem solchen System arbeite. Da ich aber in den Augen der Geschäftsleitung "nur" ein Programmierer war, konnte ich nicht mal die kleinsten Details mitbestimmen. Mit einer Ausnahme: Das Drehrad muss gelagert sein! Es wurde für mich zunehmend schwieriger, die Kontrolle über dieses komplexe System zu behalten, aber nicht aus technologicher, sondern aus politischer Sicht. Das ist auch ein Grund dafür, dass nicht jeder Wunsch berücksichtigt werden konnte. Jedenfalls nicht sofort. Klar, ich war nicht mit allem einverstanden, wusste ich doch wie viel Aufwand dies oder das bedeuten würde. Aber ich habe immer brav alle Wünsche umgesetzt.
Schon bald musste das System auch gepflegt werden, wegen Abkündigungen von Bauteilen oder weil neue Decoder hinzugekommen sind. Diese Pflege der Module musste parallel zur Entwicklung neuer Module stattfinden.Der Entwicklungsaufwand wurde im wesentlichen auf Jürgen Lindemann und mich verteilt. Wolfgang Kelpin hat das Projekt geleitet. Es war eine Schufterei, hat aber anfänglich auch wirklich Spass gemacht.
Weil mir irgendwann klar wurde, dass ich bei Revox nie eine Karriere machen werde, habe ich 2011 gekündigt. Bis dahin war ich mehr oder weniger ein "Code Monkey". Das wollte und konnte ich nicht länger sein. Der Druck der auf einem lastet, wenn man so was wie die M-Serie am laufen halten soll, ist enorm hoch. Vor allem dann, wenn das Umfeld diese Komplexität nicht wahrhaben will oder kann. Auch meine Gesundheit hat stark darunter gelitten.
2011 hab ich meine eigene Firma "Fennek Informatik GmbH" gegründet. Das erste Projekt kam aus einem ganz anderes Fachgebiet, damit habe ich mir gleich ein gutes finanzielles Polster geschaffen. Nun hatte ich nun genügend Spielraum für das nächste Projekt: Foxnet. Da ich noch immer einen guten Kontakt zum damaligen CEO hatte, wurde Revox darauf aufmerksam und ist bei mir eingestiegen. Aus Foxnet (F für Fennek) wurde Voxnet.
Mir wurde erst mit der Zeit bewusst, dass sich nun all das wiederholen wird, was mich früher so fertig gemacht hat. Die Komplexität von Voxnet ist um Faktoren grösser als die der M-Serie. Die Gefahr eine Scheiterns war massiv grösser, zumal ich nun noch weniger zu sagen hatte als der "Code Monkey" von damals. Mitte 2016 habe ich den Stecker definitiv gezogen.
Stefan Näf, Revox 1987 - 2016
Prototyp des B217 (nicht V217), ich glaube das war 1993.
Das Display konnte am B219 angeschlossen werden. Im B219 musst ein kleiner Zusatzprint eingebaut werden, der ein serielles Signal auf der selben Leitung sendet, auf dem das IR-Signal (ITT) empfangen wird. Man musste nicht mal eine neue Leitung einziehen, Drei Drähte waren genug! Dafür war kein Mikrocontroller nötig, lediglich ein paar Schieberegister und ein Monoflop für das Latchsignal.Die Anzeige sah etwa so aus wie die das linke Display des B250. Einfach in LED statt in VFD.
Leider blieb es bei diesem einen Prototypen. Revox war noch nicht bereit für ein Wanddisplay. Dennoch darf ich die Idee des Wanddisplays für mich reklamieren.
Hab ein Bild gefunden.....
Hab ein Bild gefunden von meinen ersten Gehversuchen mit Audio-Over-Ethernet. Die Software ist von Grund auf neu geschrieben. Die Protokolle sind ebenfalls völlig neu.
Das Spezielle an diesem Ansatz ist es, dass für diese Komponenten ausschliesslich Mikrocontroller (hier AVR32, kein Linux) eingesetzt werden.Eigentlich wollte ich mit diesem Konzept sozusagen die Chinch-Buchse durch eine Ethernet-Buchse ersetzen. Der Aufwand sollte dabei so gering und günstig sein, dass man diese Technologie in Zukunft in jedem Gerät finden wird.
Im Unterschied zu S/PDIF läuft diese Lösung über Ethernet und ist zugleich Multiroomfähig. Neben Audio werden auch Menüs usw. übertragen.
Ich kann mich noch genau an das Gefühl erinnern, als ich das erste mal CD-Qualität über Ethernet am laufen hatte. Das erste Signal was ich übertragen habe war der Brumm meines Fingers. Das zweite Signal war Roger Waters "Amused to death".
Abgebildet sind hier 4 Räume mit je einem Display, analogem Eingang und analogem Ausgang.
Stefan Näf (rechts) bei einem Tag der offenen Tür im Studer Werk 1988.
Stefan Näf unter seiner Federführung wurden viele Projekte erfunden und entwickelt. Leider wurde dieses von der Firma Revox nicht besonders geschätzt oder man wusste nicht, was für ein fähiger Mann er war.
Seit dem Ausscheiden von Stefan Näf gab es bei der Firma Revox keine nennenswerten Neuerscheinungen mehr.
„ Impressionen ”
Zusammenfassend eine Liste aller Projekte im UE-Bereich, von 1991 bis 2016
Studer: CD-Player "Priscus", freiwillige Arbeit während der Ausbildung
Revox B26: Algorithmus für Zufallsgenerator
Revox B219 und V219: Entwicklung Schema, Layout und Software
Revox Evolution: Entwicklung der Software für den CD-Player
Revox B21: Entwicklung Software mit Einmesscomputer
Revox B217: Erfindung der Wandbedienung (ist damals untergegangen)
Studer CC100: Systemarchitektur und Software
Revox Exception: Software FM-Tuner, CD-Player und Vollverstärker
Revox Elegance: Software FM-Tuner, CD-Player, Surround-Decoder und Vollverstärker
Privat: D/A-Wandler mit Quarz-PLL und Röhren 1-Bit D/A-Wandler
Privat: CD-Player "Priscus II" mit Röhren 1-Bit D/A-Wandler
Micromega: Software für CD-Player, FM-Tuner, Surround-Decoder und Vollverstärker.
Micromega: Integration und Software für DVD-Player
Revox M-Serie: Erfindung, Systemarchitektur, 10% Hardware, Software für alle Module, inkl. M-Scope etc.
Revox M-Serie Zubehör: Systemarchitektur und Software für M217, M218, M219, M300 etc.
Revox M-Serie Sonstiges: Designvorschlag, gesamte Nomenklatur, iOS-App
B&O: Integration Blu-Ray Player in B&O Fernseher
Revox Joy: Systemarchitektur und Software für Joy S120 Audioboard (Streamer kommt von Audivo)
Revox Voxnet: Erfindung, Systemarchitektur, komplette Software (Voxnet-219, Synology) bis und mit Spotify
Ich habe die Firma Revox nicht aus technologischen, sondern aus politischen Gründen verlassen.
Stefan Näf